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1949 bis 1999

Chronik zum 50-Jahr-Jubiläum

Grusswort

(im April 1999) 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser

In diesem Jahr kann die Ortspartei Dietikon der Evangelischen Volkspartei ihr 50-jähriges Bestehen feiern!

Im Jahr 1949 gründete eine Schar Gleichgesinnter die Evangelische Volkspartei Dietikon und legten den Grundstein zu diesem Jubiläum. Die EVPler engagierten sich zu Beginn bei den Kirchenpflegewahlen, erweiterten ihr Wirkungsfeld im Laufe der Zeit auf das politische Umfeld und stellten seit der Einführung des grossen Gemeinderates regelmässig Mitglieder im Gemeinderat, der Schulpflege und in einer Reihe von verschiedenen Kommissionen und Ausschüssen. Seit 1974 ist die EVP auch im Stadtrat vertreten.

Die Anzahl der EVP-Vertreter in den kommunalen Gremien war über die 50 Jahre unterschiedlich und reflektierte das politische Umfeld und den Einsatz der Partei in unserer Gemeinde. Konstant über all die Jahre hinweg blieb jedoch der Wille zur unabhängigen Position in der politischen Mitte und zum verantwortungsvollen Politisieren nach ethischen Grundsätzen.

Wie unsere Vorgänger wollen wir uns auch in Zukunft für unsere Stadt einsetzen. Den Fragen und Anforderungen, die sich aus dem sich schnell ändernden Umfeld ergeben, werden wir uns stellen und unseren Beitrag zum Etablieren von Lösungen leisten.

Es freut uns, Ihnen mit der vorliegenden Jubiläumsschrift das Wirken der EVP-Ortspartei Dietikon seit Ihrer Gründung vorzustellen und wir wünschen Ihnen beim Rückblick auf vergangene Zeiten viel Vergnügen.

Parteigeschichte

Einleitung

Seit der Gründung der EVP Dietikon haben während den 50 Jahren des Bestehens der Ortspartei 10 Präsidenten die Partei geleitet. Sie richteten sich nach den Parteistatuten und den Grundsätzen der Programme der EVP Schweiz und der EVP des Kantons Zürich aus. Sie waren bemüht, die Partei nach bestem Wissen und Gewissen und zum Wohle der Stadt Dietikon und Ihrer Bewohnerinnen und Bewohner zu führen.

Der Mitgliederbestand der EVP Dietikon konnte in all den Jahren ziemlich konstant gehalten werden. Jeder Präsident hat dabei feststellen müssen, dass es nicht immer einfach ist, mit einer kleinen Zahl von Mitgliedern all die vielfältigen Arbeiten und Aufgaben zu erledigen. Besondere Belastungen nahmen diejenigen Präsidenten auf sich, die während Ihrer Amtszeit als Parteipräsident gleichzeitig noch ein Mandat im Gemeinderat und in einer der beiden Ratskomissionen zu bewältigen hatten.

Dank der tatkräftigen Unterstützung durch das Vorstandskollegium und der Hilfsbereitschaft der Mitglieder war es der EVP Dietikon jedoch immer möglich, engagiert und konstruktiv an den politischen Entscheidungsprozessen in der Stadt Dietikon mitzuwirken. Bei den Gesamterneuerungswahlen vermochte sich die EVP durchwegs zu behaupten. Dank der treuen Stammwählerschaft konnte die EVP immer Vertreter in den Stadt- und Gemeinderat sowie in die verschiedenen Kommissionen stellen. Der Vorstand der EVP Dietikon bedankt sich bei allen bisherigen Präsidenten, Vorstands- und Behördenmitgliedern für die in den letzten 50 Jahren geleistete Arbeit.

Gründung der Kantonal- und Landespartei

Die EVP des Kantons Zürich wurde 1917 von Mitgliedern des Evangelischkirchlichen Bezirksvereins Uster gegründet. Nach den Wahlen nahmen je ein Vertreter aus dem Bezirk Uster und Hinwil Einsitz in den Kantonsrat. Rasch folgten Parteigründungen in den Bezirken Pfäffikon, Horgen und Meilen sowie in der Stadt Zürich.

Die EVP war ursprünglich in den Bezirken des Oberlandes, der Seeufer, in Winterthur und Zürich beheimatet. Im Unterland und Knonauer Amt wurden die Ortsgruppen erst später gegründet. Im Limmattal erst nach dem ZweitenWeltkrieg und merkwürdigerweise zuerst im damals mehrheitlich katholischen Dietikon.

1919, zwei Jahre nach der Kantonalpartei wurde in Zürich die EVP der Schweiz gegründet. Die EVP zählt also zu den älteren politischen Parteien der Schweiz. CVP und BGB (SVP) sind nur um weniges älter, der Landesring wesentlich jünger. Die Parteizeitung «Evangelische Woche» wurde erstmals 1920 herausgegeben.

Die EVP stellt sich vor

Die EVP weiss sich in ihrem politischen Denken und Handeln dem reformatorischen Glauben verpflichtet; sie orientiert sich nach dem Beispiel des Reformators Ulrich Zwingli an den Aussagen der Heiligen Schrift. Trotzdem hat sich die Partei nie als Partei der evangelischen Landeskirche verstanden, sondern hatte vorallem in der Gründungszeit auch ein starkes freikirchliches Element enthalten. Seit den 50er Jahren versteht sie sich auch nicht mehr als konfessionelle, religiöse Partei, sondern sieht ihre Aufgabe in der politischen Diakonie; sie will sich im Geiste des Evangeliums für den Menschen und die Welt einsetzen. Diese Wandlung von der positiv- christlichen Bekenntnishaltung – und einer eher zurückhaltenden, konservativen Politik – zum weltoffenen, entscheidungs- und verantwortungsfreudigen Eingreifen in die politische Wirklichkeit ist ein weiteres Merkmal der Parteigeschichte.

Die Verankerung im evangelischen Glauben und damit das «E» im Parteinamen wurden durch diese Wandlung in keiner Weise verraten.

Die EVP-Ortspartei Dietikon wird gegründet

Kirchlich stark engagierte Männer gründeten 1949 die EVP Dietikon. Sie bekannten sich wie 1917 die Gründer der Kantonalpartei zur protestantischen Richtung der «Positiven», der bibeltreuen Gläubigen nach Zwinglis Schrift. Der Kreis der Gründungsmitglieder der EVP Dietikon setzte sich aus den folgenden Personen zusammen:

 

NameBeruf
Gottlieb BollingerGärtnermeister† 24.9.1950
Walter BosshardBuchhalter
Werner BrennwaldProkurist
Walter HoggProkurist
Ernst Hürzeler Sen.Kaufmann† 1971
Ernst Hürzeler Jun.Kfm. Angestellter
Alfred KlausSchlossermeister† 1976
Felix KuhnBürochef† 23.11.1958
Jakob RohrKfm. Angestellter
Rudolf SpahnGeflügelzüchter† 08.05.2001
Bruno StutzChemigraf

 

Mitbegründer Gottlieb Bollinger wurde erster Präsident der EVP Dietikon.

Zu dieser Zeit hielten Kirchenpflegewahlen die Bevölkerung mehr in Atem als kantonale oder eidgenössische Abstimmungen. Es bestanden grosse Meinungsverschiedenheiten über den Auftrag der Kirche in glaubensmässiger und politischer Hinsicht.

Gottlieb Bollinger war kein Hitzkopf und kein Frömmler, sondern ein Mann, der in positiv-christlichem Glauben das Evangelium der Liebe unentwegt in die Tat umsetzte. Er schlug Brücken in diesem Konflikt, indem er auf andere hören wollte, eigene Fehler einzugestehen wagte und Versöhnung vorlebte. Am 24. September 1950, auf der Rückkehr von einem Krankenbesuch, stürzte er mit seinem Velo und erlitt dabei einen tödlichen Schädelbruch.

Am Abend dieses schwarzen Sonntags fand in der reformierten Kirche jene denkwürdige Evangelisationswoche ihren Abschluss, die Tag um Tag bis zu 1000 Kirchenmitglieder vereinigt und zur Versöhnung angeleitet hatte. Dieses Streiflicht zeigt, in welchem Klima und in welchem Geiste die EVP Dietikon gegründet wurde. Es war das Klima des kirchlichen Zerwürfnisses und andererseits der Geist der versöhnenden, tätigen Diakonie, die auch ein klares, mutigesWort nicht scheute.

Nach dem Tod von Gottlieb Bollinger übernahm Felix Kuhn interimistisch das Präsidium der Partei.

1952 – 1957

Rudolf Spahn wurde als neuer Präsident gewählt. Unter seiner Führung begann in steter Verbindung mit dem kantonalen Parteisekretariat die Konsolidierungsphase der Ortspartei. Ein Grundstock von einem Dutzend Mitgliederhielt in den Fünfzigerjahren der Partei die Treue. Beziehungen zu umliegenden Gemeinden wurden geknüpft, um den ersten Brückenkopf der Partei im Limmattal zu stärken.

Daraus ergab sich die Gründung der Ortsgruppe in Schlieren 1956, mit der man fortan gemeinsame Veranstaltungenim Restaurant «Schönenwerd» durchführte. Das Versammlungslokal der Dietiker EVP-ler war das alkoholfreie Restaurant «Limmethus» des Gemeindestubenvereins (danach ehemalige Stadtbibliothek an der Bahnhofstrasse), getreu einem alten Anliegen der EVP, dem Kampf gegen den Alkoholismus und der Fürsorge für Süchtige.

1958 – 1961

Eine Möglichkeit zur behördlichen Mitwirkung in der Gemeindepolitik ergab sich für die junge und kleine EVP freilich erst 1958 mit der Einführung des Grossen Gemeinderates.

Im Wahljahr 1958 trat die neue Gemeindeordnung der Stadt Dietikon in Kraft. Die Gemeindeversammlung wurde durch den Grossen Gemeinderat ersetzt. Die ersten Proporzwahlen brachten der EVP, dank gründlicher Vorbereitung, gleich zwei Sitze im Rat, die mit Walter Hogg (nach seinem Rücktritt ersetzt durch Rudolf Spahn) und Walter Fahrni besetzt wurden. Die stille, geduldige und überzeugende Arbeit während der Fünfzigerjahre hatte sich gelohnt. Seit dem Inkrafttreten der neuen Gemeindeordnung von 1957 wirkte die EVP entsprechend ihrem Wähleranteil bis heute mit beachtlicher Konstanz im Parlament, in der Schulpflege, in der Schulbaukommission und in weiteren Kommissionen mit.

1961 trat Rudolf Spahn das Parteipräsidium an Fritz Illi ab.

1962 – 1965

Im Jahr 1962 vermochte die EVP bei den Gesamterneuerungswahlen einen Wähleranteil von 5,7 % auf sich zu vereinigen. Walter Fahrni wurde in seinem Amt bestätigt und der kandidierende EVP Präsident Fritz Illi neu in den Gemeinderat gewählt.

Vor allem Fritz Illi bestimmte während der 60er-Jahre den politischen Kurs der Ortsgruppe und prägte deren Ansehen durch seine konziliante Haltung, seine solide Sachkenntnis sowie seine moralische Lauterkeit. Ihm zur Seite sass im Rat und in der Schulbaukommission Walter Fahrni, der Dank seines bescheidenen, umgänglichen Wesens bei den Wählern hoch in deren Gunst stand.

1966 – 1969

Bei den Gesamterneuerungswahlen 1966 erlebte die EVP-Ortspartei Dietikon einen Rückgang des Wählerstimmenanteiles um 1,5%, was den Verlust des zweiten Mandates im Gemeinderat zur Folge hatte. Fritz Illi amtierte in dieser Legislatur als einziger EVP-Gemeinderat.1969 übernahm Dr. Niklaus Schmid (Bezirks-, später Staatsanwalt, dann Oberrichter) die Führungder Ortspartei. Ihm hat die EVP nach Jahren der Konstanz und schliesslich eines Stärkeverlustes den Aufschwung zu verdanken, der die Parteigeschichte seit 1970 kennzeichnet.

Niklaus Schmid löste die EVP Dietikon aus ihrer traditionellen Wahlallianz mit dem seinerzeitigen grossen Bürgerblock (CSP, BGB, FdP, LdU) heraus und sorgte für eine Erweiterung und Verjüngungdes Mitgliederbestandes. Er drängte auf eine selbständige, kritisch-engagierte und belebende politische Wirksamkeit der EVP.

In der Legislaturperiode 1966 – 1969 bahnte sich ein sprunghaftes Wachstum der Einwohnerzahl in Dietikon an. Die Zahl der Stimmberechtigten wuchs dadurch und durch die Einführung des Frauenstimmrechtes von 4691 im Jahre 1966 auf 10'782 im Jahre 1970 an.

1970 – 1973

Bezeichnendes Beispiel für den neuen Kurs war etwa eine gemeinsame Wahlveranstaltung, welche 1971 die Regierungsratskandidaten der SP, des Landesrings und der EVP in Dietikon vereinigte.

Allianzpartner der EVP in städtischen Wahlen blieb fortan die Demokratische Partei unter Alfred Schlumpf. 1970 gelang es der EVP, das zweite Mandat im Gemeinderat mit Dr. Peter Walser (Gymnasiallehrer) zurückzugewinnen. Die Misere in der Finanzierung des Stadthallenbaus (Interpellation von Fritz Illi), der Schiesslärm im Fondli und der Fluglärm (Dr. Peter Walser) gaben Anlass zu kritischen Stellungnahmen und dezidierten Forderungen. Die Umweltbelastung des Limmattals blieb fortan ein Schwerpunkt des EVP Engagements (Ringstrassenplanung in Dietikon, N20, Waffenplatz Reppischtal, Fluglärm). Dazu kamen erfolgreiche Postulate für eine Revision der Schulraumplanung und für eine städtische Kulturpolitik.

Wie einst Gottlieb Bollinger ereilte auch Walter Fahrni der Tod auf der Strasse, als er im Oktober 1972 als kantonaler Strassenmeister bei der Arbeit verunglückte.

1974 – 1977

Nach den Wahlen von 1974 meldete die Lokalpresse einen «Grosserfolg für die EVP». Erstmals zog die Partei mit Dr. Niklaus Schmid in den Stadtrat ein. In seiner vierjährigen Amtszeit als Fürsorgevorstand fiel die dornenreiche Erarbeitung einer Jugendpolitik, ein «Dauerbrenner» in der schweizerischen Politik der 70er-Jahre!

Die stärkere politische Aktivität, aber auch die Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts trugen der EVP 1974 einen Wähleranteil von 8,1 % ein. Daraus ergaben sich drei Sitze im grossen Gemeinderat (ebensoviele wie FDP und LdU), der Anspruch auf das Ratspräsidium und zwei Vertreter in der Schulpflege.

Die Amtsperiode 1974 – 1978 markierte hinsichtlich der zahlenmässigen Stärke den zweiten Höhepunkt in der Geschichte der Ortspartei nach dem ersten Erfolg in den Wahlen von 1958. In die EVP-Fraktion des Gemeinderates war 1974, neben Prof. Dr. Peter Walser und Adolf Schellenberg, Max Kaderli nachgerückt, der sich politisch als «Waffenplatzgegner» einen Namen gemacht hatte.

Max Kaderli bekleidete als erster EVP-Politiker in Dietikon im Jahre 1977/78 das Amt des Gemeinderatspräsidenten. In heiklen politischen Geschäften fiel ihm wiederholt die seltene Aufgabe des Stichentscheides zu. 1974 übernahm er das Präsidium der Ortspartei, das er 1978 wieder an Dr. Niklaus Schmid zurückgab, der es bis 1983 innehatte.

Ein 1974 von Gemeinderat Adolf Schellenberg eingereichtes Postulat betreffend der Einführung einer Gebührenpflicht für das Dauerparkieren auf öffentlichem Grund wurde vom Gemeinderat an den Stadtrat überwiesen. Die Einführung dieser Parkierungsgebühren ermöglichte der Stadt Dietikon über Jahre hinweg die Finanzierung von diversen innerstädtischen Parkplatzbauten. In den Höhepunkt der 70er-Jahre fügte sich 1975 – im Wahlbündnis mit der DP – die Erringung eines EVP-Kantonsratsmandates für das Limmattal ein, das die Partei schon einmal, 1963 – 1970 innegehabt hatte. Diesmal fiel es einem Kandidaten der Ortsgruppe Dietikon zu, Prof. Dr. Peter Walser.In dessen vierjähriger Amtszeit hatte sich der Kantonsrat mit der ersten Festsetzung des kantonalen Gesamtplanes zu befassen. In den Vorarbeiten dazu machte Walser seine Fraktion und den Rat auf die starke Belastung des Limmattals durch überregionale Immissionsträger aufmerksam. Die EVP Kantonsratsfraktion nahm selber einen Augenschein im Limmattal und veranstaltete 1977 einen kantonalen Parteitag in Urdorf. Die Tagung war der «Umweltbelastung am Beispiel des Limmattals» gewidmet. Walser war jedoch überzeugt, dass in einer so lebens- wichtigen Sache das Parteiprestige keine Rolle spielen dürfe und lancierte entsprechende Vorstösse in Zürich und Bern zusammen mit den anderen Limmattaler Kantonsräten.

Das gemeinsame Vorgehen hatte Erfolg. In wichtigen Fragen entschieden sich die kantonsrätliche Raumplanungskommission und der Rat zugunsten des Limmattals.

Weitere Interessen Walsers lagen in den Bereichen der Erwachsenenbildung, wo er als Mitgründer der Kulturgruppe Limmethus Erfahrungen gesammelt hatte, sowie in der Gesetzgebung für die Universität Zürich. Nach seinem Rücktritt 1979 vermochte die EVP Limmattal ihr Mandat im Kantonsrat nicht zu halten.

1978 – 1981

Sitzverteilung im Gemeinderat Dietikon nach den Gesamterneuerungswahlen:

 

Partei1978197419701966
SVP6565
SP11988
LdU3353
CVP9111012
EVP2331
FDP3334
DP2223

 

Die städtischen Neuwahlen von 1978 brachten der EVP einen Rückgang des Wähleranteils und damit die Einbusse je eines Mandats im Gemeinderat und in der Schulpflege. Gewählt wurden Max Kaderli und Eugen Guidi. Umso erstaunlicher war der Erfolg in einer denkwürdigen Kampfwahl in den Stadtrat, die der bisher parteilose Eugen Guidi gegen Rivalen aus grösseren Parteien im Alleingang für die EVP gewann. Guidi, der als «politisch unverbrauchte Kraft» ins Rennen geschickt worden war, betreute das Ressort des städtischen Hochbau- und Werkvorstandes. An die Stelle von Eugen Guidi im Gemeinderat rückte Pierre Berger nach.

Die aufwendigsten Bauprojekte, die Eugen Guidi während seiner Amtszeit zu bewältigen hatte, waren der Bau des Alters- und Gesundheitszentrum AGZ und die Erneuerung und Sanierung der städtischen Wasserversorgung. Die Behördenmitglieder der EVP setzten sich für ein Mitspracherecht bei den Vertragsverhandlungen zum Bau des Waffenplatzes Reppischtal ein. Sie erreichten dadurch ein für Dietikon noch erträgliches Mass an Immissionen.

Im Frühjahr 1980 fand eine Werbeveranstaltung unter dem Titel «Informationen aus erster Hand» statt. Besichtigt wurde das Trassee der im Bau befindlichen N20 zwischen dem Herweg und dem Katzensee. Diese Einladung an die Öffentlichkeit fand unerwartet viel Echo, über 100 Interessierte nahmen daran teil und schnell musste ein zweiter Reisecar organisiert werden.

1982 – 1985

Bisher wurden die Wahlergebnisse vom Statistischen Amt Zürich analysiert. Erstmals wurden 1982 die Ergebnisse durch die Dietiker Stadtkanzlei unter der Führung des neuen Stadtschreibers Thomas Furger selber analysiert.

Im Frühjahr 1982 beteiligten sich nur gerade 38,1 % (1978: 41 %) der Stimmberechtigten Dietikons an den Wahlen. Sie brachten der EVP mit etwas mehr als 7 % einen leicht höheren Wähleranteil als 1978. Eugen Guidi und Max Kaderli wurden in ihren Ämtern bestätigt, Hugo Leibundgut wurde als Gemeinderat neu gewählt. Im Frühjahr wurde Toni Zimmermann in die Schulbaukommission gewählt. Auf die neue Kommission wartete eine Menge Arbeit. Für verschiedene Kindergärten und für das Schulhaus Steinmürli mussten Sanierungskonzepte ausgearbeitet werden.

Für die mittel- und langfristigen Ziele in der Kommunalpolitik erarbeitete der Vorstand erstmals ein parteiinternes Schwerpunkteprogramm. Die wichtigsten Themen betrafen Mensch und Umwelt.

Max Kaderli verlangte in einer Interpellation, als Folge des stark zunehmenden Verkehrs im Zusammenhang mit der N20, die Sanierung der Kreuzung Schönenwerd. Der Kanton arbeitete ein Projekt mit Unterführungen für Radfahrer und Fussgänger aus. Dieses Projekt wurde aber von Anwohnern und Landbesitzern vehement bekämpft. Daraufhin redimensionierte der Kanton den Umfang der Sanierung.

Ein anderes verkehrstechnisches Problem lieferte im Parlament, in der Presse und nicht zuletzt auch in der Partei Stoff für hitzige Diskussionen: nämlich die Planung der Zentrumsumfahrung. Bei der nachfolgenden Abstimmung lehnten die Einwohner Dietikons jedoch die geplante Umfahrung ab.

Als Resultat einer Kleinen Anfrage von Hugo Leibundgut, betreffend der Gestaltung des westlichen Ortseinganges (heute Zentrum Dreispitz), wurde der dominante Bunker aus der Zeit des zweiten Weltkrieges abgebrochen.

Mit einer Kleinen Anfrage verlangte Max Kaderli Auskunft, wie der Datenschutz in der Stadtverwaltung angewandt werde. Daraufhin wurden die Einwohner Dietikons darüber informiert, welche Daten von ihnen gespeichert werden.

Gegen Ende 1983 gab Max Kaderli seinen Rücktritt aus dem Gemeinderat bekannt. Seinen Sitz übernahm August Neeracher.

Dr. Niklaus Schmid wurde zum ordentlichen Professor an der Universität Zürich ernannt. In der Folge gab er das Amt des Parteipräsidenten ab, blieb aber dem Vorstand als tatkräftige Unterstützung treu.

An der Generalversammlung von 1984 wurde Hugo Leibundgut zum neuen Präsidenten der EVP Dietikon gewählt.

Gemäss den 1985 revidierten Statuten wurde der Vorstand von nun an nur noch alle zwei Jahre neu gewählt.

In einem Postulat regte Hugo Leibundgut die Einführung eines zentralen Auftragsregisters über die Vergabe von Aufträgen an. Diese Institution wurde später für alle Auftragsvergaben in der Stadtverwaltung eingeführt. Im Laufe des Jahres 1985 begannen die Diskussionen um die Sportstätteplanung. Das 11-Millionen-Projekt einer Mehrzweckhalle mit Eisbahn im Schönenwerd war dabei heftig umstritten. In der Abstimmung wurde dieses Projekt dann auch vom Volk abgelehnt.

Ein Dauerthema war und ist es heute noch, die Einzonung des Niderfelds. Erstmals sollte dieses Gebiet bereits 1978 eingezont werden. Für die bevorstehenden Wahlen gab dieses Thema wiederum Stoff für Leserbriefe.

Für die Gesamterneuerungswahlen von 1986 stellte sich Eugen Guidi nicht mehr zur Verfügung; zu stark war die berufliche Mehrbelastung. Zur Wahl stellte sich Toni Zimmermann.

1986 – 1989

Bei den Gesamterneuerungswahlen 1986 vermochte die EVP trotz einem leichten Rückgang des Stimmenanteils ihren Besitzstand zu wahren. Toni Zimmermann wurde im ersten Wahlgang in den Stadtrat gewählt. Ihm wurde das Ressort des städtischen Hochbau- und Werkvorstandes zugeteilt. In die Legislative wurden Hugo Leibundgut und August Neeracher gewählt. Die Wahlbeteiligung stieg um ein Prozent auf immer noch bescheidene 39 %. Der Wählerstimmenanteil für die EVP war leicht rückläufig und fiel um 0,6% auf 6,5%.

Der rasante technische Fortschritt führte zu Rationalisierungsmassnahmen und als Folge davon zum Abbau von Arbeitsplätzen. Mit einer Kleinen Anfrage bemühte sich die EVP um weitere finanzielle Unterstützung der Kontaktstelle für Arbeitssuchende im Limmattal durch die Stadt Dietikon.

Im Sommer 1986 regte Hugo Leibundgut in einem Postulat die Erweiterung des Angebotes von Freizeitanlagen und -räumen an. Denn trotz der bereits bestehenden, zahlreichen Einrichtungen (Schellerareal, Chrüzacher, Quartierspielplätze) gab es in unserer Stadt Bereiche, in welchen ausgewiesene Raumbedürfnisse durch die öffentliche Hand nicht abgedeckt wurden. Es gab keine Räume für die Kleinkunstszene und zu wenig Übungsräume für Musikgruppen.

Ende 1986 zog August Neeracher aus Dietikon weg und schied als Gemeinderat aus. Seinen Platz übernahm Robert Roth. Die EVP Dietikon verabschiedete an der GV 1987 das revidierte Schwerpunkteprogramm der Ortspartei.

Die Verkehrserziehung künftiger Verkehrsteilnehmer wollte die EVP verstärkt fördern; mit einer Kleinen Anfrage wurde die Durchführung eines Kurses für jugendliche Mofafahrer angeregt. Der Stadtrat überliess es jedoch den Eltern und Jugendlichen, entsprechende Kurse im Verkehrssicherheitszentrum von Veltheim selber zu organisieren und zu besuchen.

In einer Kleinen Anfrage erkundigte sich Hugo Leibundgut über die Veränderung der Presselandschaft im Zürcherischen Limmattal und über die Schaffung eines eigenen städtischen Informationsblattes. Leider fand die Exekutive, dass ein städtisches Infoblatt als amtliches Publikationsorgan nicht geeignet sei und auch zu teuer wäre!

Die EVP engagierte sich mit parlamentarischen Vorstössen im Bereich Individualverkehr mit Vorschlägen zur Verkehrsberuhigung. In einer Interpellation regte Robert Roth die Schliessung der Bahnhofstrasse mit dem Zweck einer flüssigeren Verkehrsführung im Bereich des Lichtsignales am Löwenplatz an. Die lebhafte Diskussion im Gemeinderat liess aber einmal mehr erkennen, in welcher Sackgasse die Dietiker Verkehrspolitik steckte!

Mit einer Interpellation reichte Robert Roth einen umfangreichen Fragenkatalog zur Sanierung der Kehrrichtverbrennungsanlage Limmattal (KVA) ein. Insbesondere ging es dabei um die Verbesserung der lufthygienischen Verhältnisse.

Anfangs 1988 wurde an der Urne über das Schicksal der beiden schuleigenen Ferienhäuser in Klosters abgestimmt. Die EVP unterstützte den Neubau des «Gruoberhuses». Der Schule und anderen Interessierten sollte weiterhin ein vernünftiges Ferienhaus zur Verfügung stehen!

An der GV im Mai 1988 trat Hugo Leibundgut als Präsident der EVP Dietikon zurück. Heinz Möckli wurde zum neuen Präsidenten gewählt.

Rudolf Spahn, der seit der Gründung der EVP-Ortspartei Dietikon der Partei von 1952 bis 1960 als Präsident vorstand und von 1960 bis 1961 die Partei im Gemeinderat vertreten hatte, gab seinen Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Er hatte als ehemaliges Gründungsmitglied während seiner 40- jährigen Vorstandstätigkeit die EVP Dietikon massgebend geprägt.

In einer Interpellation erkundigte sich Robert Roth über das freiwillige Mitmachen von Ausländern im Zivilschutz und die damit verbundene Entlastung der ältesten dienstpflichtigen Schweizer. 1988 waren demnach 17 Ausländer (bei 1380 Schweizern) im Zivilschutz eingeteilt.

Die Verkehrsplanung in Dietikon war in der Partei ein Dauerthema: Die Neuauflage der Volksinitiative «Zentrumsumfahrung», besser bekannt als Schlumpfsche Röhre, wurde von der EVP unterstützt. Für eine Realisierung war es jedoch schon mehr als fünf nach zwölf; denn die schon weit fortgeschrittene Planung im Bahnhofgebiet sah keinen Tunnel vor. Bei der Volksabstimmung 1989 wurde die Initiative angenommen. Aus finanziellen Gründen ist die Initiative wegen «Nachträglicher Unmöglichkeit derAusführung» schubladisiert und deshalb nicht realisiert worden.

Viel zu reden gab auch wieder die mögliche Einzonung des Niderfelds. Dieses Thema stand in verschiedenen Zeitabschnitten im Parlament und bei den Parteien zur Diskusion. Als Mitglied der Spezialkommission Nutzungsplanung stellte Hugo Leibundgut den Antrag, das Gebiet der Reservezone zuzuweisen. Der Gemeinderat folgte diesem Antrag. Aus rechtlichen Gründen konnte der Kanton diesen Antrag aber nicht gutheissen.

Mit einer Interpellation erkundigte sich Hugo Leibundgut über die Verwendung der Gebühren für das nächtliche Dauerparkieren. Der Ertrag aus dem Parkplatzfonds betrug im Zeitraum von 1976 bis 1987 gesamthaft 1,11 Millionen Franken. Diese Gebühren wurden durchwegs für den Unterhalt bestehender und für die Schaffung neuer Parkierungsmöglichkeiten eingesetzt.

Durch die kommende Fertigstellung des Stadthaus-Neubaus wurden in verschiedenen Liegenschaften Räume frei. Hugo Leibundgut wollte wissen, wie diese freigewordenen Räume in Zukunft genutzt würden. Das alte ehemalige Stadthaus wurde nach dem Bezug des neuen Stadthauses in eine moderne und geräumige Stadtbibliothek mit einem Kleintheater im Keller umgebaut.

Aufgrund einer Kleinen Anfrage der EVP betreffend Geschäftsberichte der Zweckverbände werden diese Berichte künftig auch im Aktenauflagezimmer des Gemeinderates zur Einsicht aufliegen.Mit einer Kleinen Anfrage wollte Robert Roth Auskunft über das Sanierungskonzept der Kehrrichtverbrennungsanlage (KVA) und machte auf die Notwendigkeit des zwingenden Einbaus einer erweiterten Rauchgasreinigung aufmerksam. Der Stadtrat äusserte sich jedoch negativ zu diesem Vorschlag weil diese Technologie noch nicht erprobt sei und erst in der Versuchsphase sei. Später wurde die Entstickungsanlage eingebaut, weil diese vom Gesetz vorgeschrieben wurde.

Nach der Bildung des Bezirkes Dietikon wurde am 30.11.1988 die EVP-Bezirkspartei gegründet. Die Mitglieder der Gründungsversammlung wählten Alex Grieder zum Präsidenten.

Während des Jahres 1988 wurden das Stadtentwicklungskonzept, der Neubau des Stadthauses, die Gestaltung des Kirchplatzes sowie die Schaffung des Bezirkes Dietikon im Vorstand der EVP und wohl auch in anderen Parteien intensiv besprochen.

Die Stadt Dietikon übernahm speziell im öffentlichen Verkehr vermehrt überregionale Aufgaben. Mit einer Interpellation verlangte Robert Roth Auskunft über die Abgeltung solcher Aufwendungen. Mit einer umfassenden Antwort des Stadtrates wurde der Gemeinderat informiert.

Die Aufnahme des S-Bahn-Betriebes veranlasste Robert Roth zu einer Kleinen Anfrage, ob aus lufthygienischer Sicht innerhalb der Stadt nicht besser Trolleybusse statt Autobusse einzusetzen wären. Der Stadtrat bevorzugte jedoch den nachträglichen Einbau von Festpartikelfiltern in die vorhandenen Fahrzeuge. Diese Filter eliminierten immerhin 90 % der Russteilchen aus den Abgasen.

1990 – 1993

Die EVP konnte sich bei den Gesamterneuerungswahlen 1990 auf ihre treue Stammwählerschaft verlassen und erreichte mit 5,7 % Wählerstimmenanteil einen Sitz im Stadtrat und 2 Sitze im Gemeinderat. Alle Bisherigen, nämlich Toni Zimmermann im Stadtrat und die beidenGemeinderäte Hugo Leibundgut und Robert Roth wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Altstadtrat Eugen Guidi und Jürg Salzmann traten nach 15- beziehungsweise nach 8-jähriger Tätigkeit aus dem EVP-Vorstand zurück.

Ein Postulat von Robert Roth betreffend Erstellung eines Berichtes zur Steuerkraft der Bevölkerung und des Gewerbes in Dietikon zielte darauf ab, die Finanzplanung der Stadt Dietikon transparenter zu gestalten.

Peter Gysling (Schlieren) übernahm 1991 von Alex Grieder das Präsidium der EVP des Bezirkes Dietikon.

Das Schwerpunkteprogramm der EVP Dietikon wurde zum zweiten Mal revidiert und den neuen Gegebenheiten angepasst.

Um die Parteimitglieder umfassender über die politische Arbeit der Behördenmitglieder zu informieren und regelmässig Kontakt mit ihnen zu pflegen, wurde der EVP-Stammtisch ins Leben gerufen.

Die EVP setzte sich engagiert für die Verwirklichung einer Neugestaltung der Freizeitanlage Chrüzacher ein. Die hohen Kosten gefährdeten das Projekt. In der Volksabstimmung wurde dem neuartigen Freizeitpark dann doch zugestimmt. Aus den Bedenken heraus, dass eine erneute Planung und die damit verbundenen Kosten das Vorhaben insgesamt in Frage stellen könnten, liess sich Hugo Leibundgut mit einer Kleinen Anfrage über die bisher aufgelaufenen Kosten für die Planung, Projektierung und Instandhaltung der Freizeitanlage Chrüzacher vom Stadtrat informieren.

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Fluglärmbelastung im Limmattal informierte sich Robert Roth mit einer Kleinen Anfrage beim Stadtrat, ob dieser einen massvollen Ausbau des Flughafens Kloten unterstütze und ob allenfalls ein Beitritt der Stadt Dietikon zum Flughafenschutzverband in Erwägung gezogen werden könnte.

1992 übernahm Kurt Abbühl von dem nach vierjähriger Amtszeit zurücktretenden Heinz Möckli das Präsidium der EVP-Ortspartei Dietikon. Marlies Santschi trat nach 8-jähriger Tätigkeit als Vorstandsmitglied zurück. Mit seinem Wechsel vom Kassier zum Beisitzer beendete Walter Brupbacher seine Amtszeit als Kassier nach 14 Jahren.

Der Beginn einer zweijährigen Versuchsphase mit geänderten Abflugverfahren auf dem Flughafen Kloten veranlasste Robert Roth zu einer Kleinen Anfrage an den Stadtrat. Er wollte wissen, welche Massnahmen der Stadtrat vorsah, um die Veränderungen der Fluglärmbelastung richtig beurteilen zukönnen und was der Stadtrat zu unternehmen gedenke, um eine Zusammenarbeit in dieser Frage mit anderen Limmattaler Gemeinden zu ermöglichen.

Für ausgiebigen Gesprächsstoff im Gemeinderat sorgte die von Hugo Leibundgut eingebrachte Interpellation im Zusammenhang mit dem Leistungsabbau des ärztlichen Notfalldienstes im Limmattal. Das breite öffentliche Interesse und die Bedeutung dieser Angelegenheit veranlasste den Interpellanten in dieser Sache nachzudoppeln. In Form einer Motion gelang es Hugo Leibundgut, den Gemeinderat mit seinen Argumenten zu überzeugen. Die Exekutive wurde durch die Überweisung der Motion veranlasst, die bisherige finanzielle Unterstützung durch die Stadt Dietikon im gleichen Rahmen weiterzuführen. Dadurch blieb der ärztliche Notfalldienst im Limmattal ohne Leistungsabbau erhalten.

Im Zusammenhang mit den Beratungen zur Lösung der Verkehrsprobleme in der Stadt Dietikon lehnten beide EVP-Gemeinderäte als einzige die Überweisung einer Motion für ein zukunftweisendes Verkehrskonzept an den Stadtrat ab. Aus der Überzeugung heraus, dass weiteres, jahrelanges Planen kaum zu realisierbaren Lösungen der prekären Verkehrssituation während den Stosszeiten in Dietikon führen würde und dass dieser Vorstoss kaum Chancen bieten würde, die Probleme endlich zu lösen.Wie man heute feststellen kann haben sich die verkehrstechnischen Zustände in Dietikon nicht zuletzt wegen der zögerlichen und unentschlossenen Haltung der Exekutive, kaum verbessert.

Zum Städtischen Bericht «Unsere Senioren», arbeitete die EVP in der Vernehmlassungsphase zu Handen der Stadtverwaltung eine ausführliche Stellungnahme aus.

In einem Postulat verlangte Robert Roth vom Stadtrat Auskunft über die heutige Situation der Teuerungsanpassung bei der Vergabe von Dienstleistungen und handwerklichen Arbeiten durch die Stadt Dietikon. Er ersuchte um die Überprüfung der Angelegenheit und wenn notwendig um dieVornahme von entsprechenden Anpassungen.

Zum geplanten Bau der neuen S-Bahnhaltestelle Schönenwerd verlangte Robert Roth in einer Interpellation vom Stadtrat Auskunft über das Ergebnis der Bedarfsabklärung und der Kostenanalysen, die diesem Projekt zu Grunde liegen.

Hugo Leibundgut verzichtete nach zwölfjähriger Gemeinderatstätigkeit auf eine erneute Kandidatur und reichte gleichzeitig nach 17-jähriger Tätigkeit im Vorstand seinen Rücktritt aus diesem Gremium ein.

1994 – 1997

Bei den Gesamterneuerungswahlen 1994 konnte die EVP ihren Besitzstand in den Gemeindebehörden erneut wahren. Der erzielte Wählerstimmenanteil betrug 4,7% (5,7%). Bei einem Rückgang des Wählerstimmenanteiles um 1,0% schaffte es die EVP, den Stadtratssitz und die zwei Mandate im Gemeinderat zu sichern.

Toni Zimmermann als Stadtrat und Robert Roth als Gemeinderat wurden mit soliden Stimmenzahlen in ihren Ämtern bestätigt.Erstmals zog mit Margrit Hassenpflug eine EVP-Frau in den Gemeinderat ein. Als eines der Hauptziele für die künftige politische Arbeit schrieb sich die EVP eine Steigerung der Lebensqualität in Dietikon auf die Fahne.

Anlässlich eines Besuches im Alters- und Gesundheitszentrum Dietikon (AGZ) konnten sich die EVP Mitglieder ein umfassendes Bild über die Altersbetreuung in Dietikon verschaffen und sich im Detail über diese Institution informieren. In einer ausführlichen Stellungnahme zum städtischen Altersleitbild erarbeitete die EVP Anregungen zur Optimierung der Altersbetreuung in unserer Stadt.

Ein öffentliches Podiumsgespräch zu dem sich im Wandel befindenden Schulwesen vermochte eine grosse Anzahl von interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern auf den Plan zu rufen.

Das bisherige EVP Schwerpunkteprogramm wurde 1995 erneut überarbeitet und den sich ergebenden Bedürfnissen angepasst. Unter dem neuen Namen EVP-Leitbild wurden die vorher an alle Parteimitglieder zur Vernehmlassung abgegebenen Parteirichtlinien an der Generalversammlung 1995 von der Parteibasis gutgeheissen.

Margrit Hassenpflug erreichte mit einer Interpellation, dass die Diskussion um die Neugestaltung des Dietiker Kirchplatzes erneut in Gang gesetzt wurde. Das Projekt, das seit einiger Zeit pendent war, sollte damit wieder neu aufgegriffen werden.

Mit einer Interpellation brachte Robert Roth die nicht kostendeckende Abfallbewirtschaftung wieder ins Gespräch. Sein Anliegen zielte darauf ab, dem Gemeinderat die Möglichkeit zu bieten, in die Entscheidungsfindung des Stadtrates miteinbezogen zu werden. Ein Beispiel dafür, dass sich die Politik in Bern ganz direkt bis in unsere Stadt auswirken kann, konnten die Dietikerinnen und Dietiker 1995 nach der Ersatzwahl in den Bundesrat erfahren. Die Wahl von Bundesrat Leuenberger hatte zur Folge, dass unser damaliger Stadtpräsident Markus Notter als Nachfolger in die Regierung des Kantons Zürich gewählt wurde. Damit war das Amt des Stadtpräsidenten von Dietikon neu zu besetzen. Im Wahlkampf um die Nachfolge von Stadtpräsident Markus Notter unterstützte die EVP den für die SVP kandidierenden Hans Bohnenblust.

Der Gegenkandidat der Sozialdemokratischen Partei, Marcel Achermann, unterlag. Damit wechselte das Stadtpräsidium nach 25 Jahren wieder ins bürgerliche Lager. An der Generalversammlung 1996 wurde Waldemar Köhli für den nach Widen wegziehenden Kurt Abbühl als Präsident der EVP Dietikon gewählt. Adolf Schellenberg reichte nach 34-jähriger Vorstandstätigkeit seinen Rücktritt aus dem EVP-Vorstand ein. Von 1963 bis 1996 wirkte Adolf Schellenberg ausser im Vorstand auch als Vertreter der EVP in der Schulpflege (1962 bis 1974) und als Gemeinderat (1974 bis 1977).

Nach 18 Jahren Vorstandstätigkeit, davon 14 Jahre als Kassier, trat Walter Brupbacher aus dem EVP-Vorstand zurück. Bei der ordentlichen Ersatzwahl für das Friedensrichteramt vermochte Alex Grieder den Gegenkandidaten auf den zweiten Platz zu verweisen. Zum ersten Mal in der Parteigeschichte stellte damit die EVP in der Stadt Dietikon den Friedensrichter.

Ein von der EVP organisierter öffentlicher Vortragsabend unter dem Titel «Alte Menschen sind keine Kleinkinder» vermittelte den zahlreichen Besuchern einen umfassenden Einblick in die Arbeit der Altersbetreuung. Im Detail wurde aufgezeigt, wie psychologisch in diesen Bereichen richtig, beziehungsweise falsch agiert werden kann.Zum zweiten Mal in der Geschichte der EVP Dietikon, nach Max Kaderli 1977, stellte unsere Partei 1997 mit Robert Roth den Gemeinderatspräsidenten. Robert Roth wurde mit einem Glanzresultat (35 Stimmen) zum höchsten Dietiker gewählt.

Die im EVP-Vorstand vorhandene Vakanz konnte mit der Aufnahme von Andres Beutter geschlossen werden.

Eine Revision der Ortsparteistatuten, die sich aufgedrängt hatte, konnte an der Generalversammlung 1997 von den Mitgliedern verabschiedet werden. Vorstand und Wahlkommission bereiteten sich mit grossem Engagement auf die kommenden Gesamterneuerungswahlen 1998 vor.

Die Totalrevision der Gemeinde- und die Teilrevision der Geschäftsordnung führten dazu, dass verschiedene Kommissionen wie Heimkommission Ruggacker, Bibliothekskommission und Haushaltschulkommission aufgelöst wurden. Die Wahrung der Interessen in diesen Bereichen wurden anderen Kommissionen und teilweise der Stadtverwaltung übertragen.

Bei der ordentlichen Erneuerungswahl für das Friedensrichteramt wurde der amtierende EVP-Mann Alex Grieder mit 1705 Stimmen bei einem absoluten Mehr von 833 Stimmen problemlos in seinem Amt bestätigt.

1998 bis heute [1999]

Die EVP erzielte bei den Gemeinderatswahlen 1998 einen Wählerstimmenanteil von 7,4 % (4,7 %). Damit gelang der EVP Dietikon ein bemerkenswerter Wahlerfolg. Mit einer Zunahme des Wähleranteils von 2,7 % gewann die EVP ein zusätzliches Mandat im Gemeinderat. Nach nunmehr 25 Jahren stellt die EVP wieder 3 Gemeinderäte.

Mit zwei Frauen und einem Mann im Gemeinderat ist zum ersten Mal in der Geschichte der EVP Dietikon das weibliche Geschlecht stärker in dieser Behörde vertreten.

Nach einer Amtsdauer von 12 Jahren kandidierte Toni Zimmermann nicht mehr als Stadtrat. Die EVP stieg mit Reto Saxer als EVP-Stadtratskandidat ins Rennen. Er wurde mit 1535 Stimmen an sechster Stelle im ersten Wahlgang gewählt. Anlässlich der Konstituierung des Stadtrates wurde Reto Saxer das Ressort Sicherheit zugeteilt.

In den Gemeinderat wurden Margrit Hassenpflug (RPK), Susanne Weinmann (GPK) und Waldemar Köhli (Fraktionspräsident EVP) gewählt.

Robert Roth reichte nach zehnjähriger Mitarbeit im Vorstand seinen Rücktritt als Sekretär ein. Insgesamt amtierte er als Behördenvertreter während einem Jahr in der Schulbau- kommission und anschliessend während elf Jahren im Gemeinderat. Im EVP Vorstand wirkte Robert Roth während sechs Jahren als Sekretär und während vier Jahren als Vizepräsident.

Nach zehnjährigem Bestehen wurde die Musikformation «Echo vom Rat» aufgelöst, in der Robert Roth mit weiteren Ratsmitgliedern seit der Gründung massgeblich mitgewirkt hatte.

Die 1949 gegründete Evangelische Volkspartei Dietikon kann dieses Jahr ihr fünfzigjähriges Bestehen feiern. Das Jubiläum wird am 10. Juli 1999 mit einer öffentlichen Veranstaltung unter dem Motto «50 Jahr für eusi Stadt Dietike» auf dem Dietiker Kirchplatz begangen.

Zu diesem Anlass wurde die vorliegende EVP Chronik als Informationsbroschüre über die politische Arbeit der Ortspartei Dietikon in den letzten 50 Jahren herausgegeben.

Die EVP ist eine der kleineren Parteien, und sie darf und wird es bleiben. Zahlenmässige Stärke ist in der Politik nicht allein ausschlaggebend. Sofern die EVP ihre Selbständigkeit und ihre Unabhängigkeit von mächtigen Interessengruppen bewahrt und solange sie fähige, engagierte und mutige Persönlichkeiten für die Besetzung von politischen Ämtern vorzuschlagen vermag, die ihre Freiheit und moralische Bindung letztlich aus dem evangelischen Glauben schöpfen, wird sie ihre langjährige konstante Mitwirkung in der politischen Willensbildung in unserer Stadt fortsetzen können.

 

Menschen

Die Stadträte der EVP Dietikon seit Einführung des Stadtrates 1958

 

Bei den Gesamterneuerungswahlen 1974 gelang es der EVP Dietikon zum ersten Mal einen Stadtratssitz zu erringen. Mit der Kandidatur von Prof. Dr. Niklaus Schmid, dem damaligen Präsidenten der EVP Dietikon, trat eine Persönlichkeit zum Wahlkampf an, die bei den Wählern viel Vertrauen genoss.

Kandidaten von weitaus grösseren Parteien wurden von Niklaus Schmid überflügelt. In seine vierjährige Amtszeit als Fürsorgevorstand fiel die dornenreiche Erarbeitung einer Jugendpolitik, ein «Dauerbrenner» in der Dietiker Lokalpolitik der 70er-Jahre!

Mit Eugen Guidi gelang es der EVP Dietikon in der Folge auch 1978 einen Kandidaten zu nominieren, der als unverbrauchte Kraft im zweiten Wahlgang als Stadtrat gewählt wurde. Er konnte die Nachfolge von Niklaus Schmid antreten. Die aufwendigsten Bauprojekte, welche Eugen Guidi als Hochbauvorstand während seinerAmtszeit zu bewältigen hatte, waren der Bau des Alters- und Gesundheitszentrums AGZ und die Erneuerung und Sanierung der städtischen Wasserversorgung.

Wie seine beiden Vorgänger überzeugte der damalige EVP-Stadtratskandidat Toni Zimmermann bei den Gesamterneuerungswahlen 1986 die Dietiker Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Er konnte für die EVP Dietikon die Nachfolge von Eugen Guidi in der Stadtregierung antreten. Er stand zu Beginn seiner Amtszeit dem Hochbauamt und den städtischen Werken vor. Später wurden die Werke einem anderen Ressort unterstellt. Während der Amtszeit von Toni Zimmermann wurde der Stadthausneubau geplant und errichtet. Auch der Bau der Bahnhofsvorfahrt mit dem Bus-Terminal und das neue Konzept für den innerstädtischen öffentlichen Verkehr wurde während seiner Amtszeit verwirklicht.

Reto Saxer, amtierender Kirchenpfleger, vermochte als Stadtratskandidat bei den Gesamterneuerungswahlen 1998 soviele Stimmen auf sich zu vereinigen, dass er als Nachfolger von Toni Zimmermann nach dem ersten Wahlgangins Stadthaus einziehen konnte.

Alle vier EVP-Stadträte sind ohne vorangehende politische Tätigkeit im Gemeindeparlament in ihre Ämter gewählt worden, was beweist, dass Exekutivwahlen vor allem Persönlichkeitswahlen sind. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Vertreter in der Stadtregierung auch weiterhin dafür besorgt sind, dass ihre Arbeit nach den Bedürfnissen der Bevölkerung unserer Stadt ausgerichtet ist.

 

Amstszeiten der EVP-Stadträte
NameAmtszeitAnz. Jahre
Niklaus Schmid1974 bis 19774 Jahre
Eugen Guidi1978 bis 19858 Jahre
Anton Zimmermann1986 bis 199712 Jahre
Reto Saxer1998 bis (2006)8 Jahre

Die Gemeinderäte der EVP Dietikon seit Einführung des grossen Gemeinderates 1958

 

Im Jahre 1958 wurde in der Stadt Dietikon die Gemeindeversammlung durch den grossen Gemeinderat abgelöst. Dadurch ergab sich für die EVP erstmals die Möglichkeit zur behördlichen Mitwirkung in der Gemeindepolitik. Die ersten Proporzwahlen 1958 brachten der EVP gleich zwei Sitze im Rat. Walter Hogg und Walter Fahrni nahmen als die ersten zwei EVP-Vertreter im Gemeindeparlament Einsitz. Während den vergangenen 31 Jahren stellte die EVP Dietikon seit der Gründung des grossen Gemeinderates 14 Gemeinderäte. Unsere EVP-Gemeinderäte leisteten während dieser Zeit sowohl im Rat als auch in der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission politische Arbeit, die auch von den andern Parteien anerkannt und geschätzt worden ist. Seit 1970 sind von den EVP-Gemeinderäten 72 politische Vorstösse zu verschiedenen wichtigen Themen eingereicht und behandelt worden. Durchwegs Anliegen, die im Interesse der Allgemeinheit und der Stadt Dietikon zur Diskussion gestellt werden mussten. Zweimal während dieser Zeit präsidierte ein EVP-Vertreter den grossen Gemeinderat. Es waren dies Max Kaderli im Geschäftsjahr 1977/78 und Robert Roth im Jahre 1997/98.

 

Amtszeiten der EVP-Gemeinderäte
NameAmtszeitJahre
Walter Hogg1958 bis 19592 Jahre
Walter Fahrni1958 bis 19657 Jahre
Rudolf Spahn1960 bis 19612 Jahre
Fritz Illi1962 bis 197412 Jahre
Peter Walser1970 bis 19744 Jahre
Max Kaderli1974 bis 198410 Jahre
Adolf Schellenberg1974 bis 19774 Jahre
Pierre Berger1975 bis 19816 Jahre
Hugo Leibundgut1982 bis 199412 Jahre
August Neeracher1985 bis 19862 Jahre
Robert Roth1987 bis 199811 Jahre
Margrit Hassenpflug1994 bis 19995 Jahre
Waldemar Köhli1998 bis (2007)9 Jahre
Susanne Weinmann1998 bis (2006)8 Jahre

Die Präsidenten der Ortspartei Dietikon seit der Gründung 1949

 

Seit der Gründung der EVP Dietikon haben während den 50 Jahren des Bestehens der Ortspartei 10 Präsidenten die Partei geleitet. Sie richteten sich nach den Parteistatuten und den Grundsätzen der Programme der EVP Schweiz und der EVP des Kantons Zürich aus. Sie waren bemüht, die Partei nach bestem Wissen und Gewissen und zum Wohle der Stadt Dietikon und Ihrer Bewohnerinnen und Bewohner zu führen.

Der Mitgliederbestand der EVP Dietikon konnte in all den Jahren ziemlich konstant gehalten werden. Jeder Präsident hat dabei feststellen müssen, dass es nicht immer einfach ist, mit einer kleinen Zahl von Mitgliedern all die vielfältigen Arbeiten und Aufgaben zu erledigen. Besondere Belastungen nahmen diejenigen Präsidenten auf sich, die während Ihrer Amtszeit als Parteipräsident gleichzeitig noch ein Mandat im Gemeinderat und in einer der beiden Ratskommissionen zu bewältigen hatten.

Dank der tatkräftigen Unterstützung durch das Vorstandskollegium und der Hilfsbereitschaft der Mitglieder war es der EVP Dietikon jedoch immer möglich, engagiert und konstruktiv an den politischen Entscheidungsprozessen in der Stadt Dietikon mitzuwirken. Bei den Gesamterneuerungswahlen vermochte sich die EVP durchwegs zu behaupten. Dank der treuen Stammwählerschaft konnte die EVP immer Vertreter in den Stadt- und Gemeinderat sowie in die verschiedenen Kommissionen stellen. Der Vorstand der EVP Dietikon bedankt sich bei allen bisherigen Präsidenten, Vorstands- und Behördenmitgliedern für die in den letzten 50 Jahren geleistete Arbeit.

 

Amtszeiten der EVP-Präsidenten
NameAmstszeitJahre
Gottlieb Bollinger1949 bis 19502 Jahre
Felix Kuhn1951 bis 19511 Jahr
Rudolf Spahn1952 bis 196110 Jahre
Fritz Illi1962 bis 19687 Jahre
Niklaus Schmid1969 bis 19735 Jahre
Max Kaderli1974 bis 19774 Jahre
Niklaus Schmid1978 bis 19836 Jahre
Hugo Leibundgut1984 bis 19874 Jahre
Heinz Möckli1988 bis 19924 Jahre
Kurt Abbühl1993 bis 19953 Jahre
Waldemar Köhli1996 bis (2006)10 Jahre


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